Training
Training bezieht sich auf eine geplante und systematische körperliche Aktivität durch verschiedene Bewegungen, welche spezifische Ziele oder eine Leistungsverbesserungen verfolgt. Aktivität hingegen umfasst alle Formen von körperlichen oder geistigen Tätigkeiten, einschließlich sozialer Interaktionen oder kognitiver Übungen. Bewegung bezieht sich auf die physische Aktivität des Körpers, die durch die Bewegung von Muskeln und Gelenken entsteht. Bewegung, Aktivität und Training sind eng miteinander verbunden und spielen zusammen eine wesentliche Rolle bei der Förderung sowohl sportlicher Leistungen als auch der Verbesserung und Erhaltung der allgemeinen Gesundheit und des Wohlbefindens. Im Kontext der Medizin nimmt Training eine besondere Stellung ein. Die gezielte Anwendung von Bewegung zur Behandlung von Krankheiten und zur Rehabilitation trägt dazu bei, die Gesundheit der Patient*Innen zu verbessern. Diese Bereiche sollen auf meiner Website anhand meiner Projekte näher erläutert werden.
Fußballtraining
Von August 2020 bis Dezember 2022 war ich als Physiotherapeut für die Fußballfrauenmannschaft des SV "Glück auf" Brieske/Senftenberg tätig. Neben der Behandlung akuter und chronischer Sportverletzungen habe ich die Trainerin der Mannschaft in Bezug auf Verletzungsprävention, Training und Mobilität beraten. Im Jahr 2023 habe ich gemeinsam mit Marie Friederich die A-Junioren Fußballmannschaft des SV "Glück auf" Brieske/Senftenberg unterstützt. Einmal pro Woche haben wir ein ausgleichendes Athletiktraining mit den Fußballspielern durchgeführt, wobei der Schwerpunkt auf der Verletzungsprävention durch eine Kombination von Mobilitäts-, Kraft- und Ausdauertraining lag.
Allgemeine Verletzungsprävention
Ein vorrangiges Ziel des Fußballprojekts war die Prävention von Verletzungen. Hierbei lag der Fokus darauf, die Athleten nicht nur vor Verletzungen zu schützen, sondern auch zu befähigen, selbst Maßnahmen zur Vermeidung von Verletzungen zu ergreifen. Die Verletzungsprävention kann durch verschiedene Ansätze erreicht werden. Dazu gehören die Optimierung des Trainingszustands, die Auswahl geeigneter Sportausrüstung sowie eine ausgewogene Ernährung. Darüber hinaus sind ein angemessenes Warm-up und Cool-down für das Training unerlässlich. Während Wettkämpfen ist eine speziell angepasste Vorbereitung vor und eine angemessene Nachbereitung nach dem Wettkampf von entscheidender Bedeutung. Bei auftretenden Verletzungen und Ermüdungszuständen müssen die Trainingsinhalte und Intensitäten entsprechend angepasst werden.
Das Warm Up – Ziele, Aufbau und Dauer
Die Begriffe "Erwärmung" und "Training" sind untrennbar miteinander verbunden. Um ihr Zusammenspiel zu verstehen, müssen zunächst die Ziele der Erwärmung betrachtet werden. Ein Warm-up zielt darauf ab, das Herz-Kreislauf-System zu aktivieren, was eine Erhöhung der Herzfrequenz, des Pulses und der Atmung einschließt. Der Körper soll effektiv auf die bevorstehenden Belastungen im Hauptteil vorbereitet werden, indem die beanspruchten Strukturen aktiviert werden, um optimale Leistungsfähigkeit zu gewährleisten. Eine gesteigerte lokale Durchblutung und die Aktivierung der Muskulatur sind dabei nur einige Aspekte. Sowohl der Körper als auch der Geist spielen eine wichtige Rolle bei der Erwärmung. Die Sportler*Innen müssen mental und emotional eingebunden werden, um ihre Bereitschaft und Motivation für die bevorstehende Leistung zu steigern. Eine logische und strukturierte Trainingsplanung ist entscheidend, um die Ziele der Erwärmung effektiv umzusetzen. Ohne Kenntnis der Anforderungen und Ziele des Hauptteils ist angemessene Erwärmung nicht möglich. Dabei ist es wichtig zu beachten, dass die Erwärmung nicht nur von individuellen Belastungen und Anforderungen abhängt, sondern auch im sportartspezifischen Kontext betrachtet werden muss. Die Sportart Fußball stellt spezifische Anforderungen an die Sportler*Innen, die entsprechend berücksichtigt werden müssen.
Die Erwärmung gliedert sich in vier Abschnitte, die aufeinander aufbauen und dem Konzept von einfach zu spezifisch folgen. Diese Abschnitte sind: Allgemeine Erwärmung, Mobilisation, Spezifische Erwärmung und Sportartspezifische Erwärmung. Es ist jedoch wichtig, die Merkmale und Inhalte jedes Abschnitts klar voneinander zu unterscheiden. Die ersten drei Abschnitte sind nicht direkt auf den Fußball zugeschnitten, sondern sollten in jeder Sportart verwendet werden. Die allgemeine Erwärmung bereitet den gesamten Körper vor, betont Bewegungen über mehrere Gelenke mit komplexen Bewegungsmustern und einer stabilen Rumpfgrundspannung. Die Atmung erfolgt kontrolliert und ruhig. Bei der Mobilisation werden einzelne Gelenke sowie die Koordination von mehreren Gelenken innerhalb einer Bewegung aktiviert, um eine maximale Gelenkbeweglichkeit zu fördern und den Sehnen-Kapsel-Bandapparat vorzubereiten. Der Begriff "Mobilisation" sollte nicht auf einen kurzen Abschnitt in der Erwärmung beschränkt werden, sondern umfasst auch die Beweglichkeit und das Training der Beweglichkeit, die in einem separaten Abschnitt erläutert werden. Die spezifische Erwärmung basiert auf dem Prinzip "Bewegungen durch Bewegung trainieren" und beinhaltet das Üben von Bewegungen aus dem Hauptteil oder spezifischen Bewegungen in einer einfacheren Form, um die beanspruchten Strukturen optimal zu aktivieren. Der letzte Abschnitt, die sportartspezifische Erwärmung, beinhaltet eine fußballnahe Aktivierung mit ähnlicher Belastung wie im Hauptteil und kann Hilfsmittel wie Fußbälle, Hütchen und Tore einbeziehen.
Die Dauer einer Erwärmung kann zwischen zehn bis 30 Minuten variieren. Die zeitliche Dauer ist abhängig von dem Umfang der Übungen, die Anforderungen der Trainerinnen und Trainer, die verfügbare Zeit sowie das Alter und die Bedingungen der Sporttreibenden. Ideal ist eine Erwärmungszeit von 15 bis 25 Minuten anzustreben, wobei diese je nach den Anforderungen der Sportart und den individuellen Umständen der Beteiligten angepasst werden sollte.
Das FIFA 11 + Programm
Fußballspezifische Verletzungsprävention im Warm Up
Die Thematik der Verletzungsprävention ist vielschichtig und erfordert eine ganzheitliche Betrachtung. In Zusammenarbeit entwickelten der Deutsche Fußballverband und die FIFA ein qualifiziertes Präventionsprogramm namens FIFA 11+ [1]. Dieses Programm ist eine standardisierte Aufwärmung, die speziell auf die Bedürfnisse des Fußballs zugeschnitten ist. Die Wirksamkeit der Übungen wurde in mehreren wissenschaftlichen Studien nachgewiesen. Es handelt sich um das bekannteste und validierte Aufwärmungsprogramm, das in drei Teile gegliedert ist. Im Folgenden werden die Inhalte der einzelnen Teile kurz vorgestellt, wobei der Fokus auf dem ersten und dem dritten Teil liegt. Der zweite Teil ist vor allem für das geplante Regenerationstraining im Hauptteil vorgesehen.
Der erste Teil besteht aus Laufübungen, darunter gerades Laufen, seitliche Hüftdrehungen, Seitgalopp, Schulterkontakt und Vorwärts- und Rückwärtssprints. Für diese sechs Übungen werden sechs bis zehn Markierungen im Abstand von fünf bis sechs Metern in zwei parallelen Linien aufgestellt. Zwei Spielende starten gleichzeitig an der ersten Markierung und führen die Übungen gemeinsam bis zur letzten Markierung aus. Auf dem Hinweg führen sie die Übungen durch, während sie auf dem Rückweg locker zurücklaufen. Jede Übung wird zweimal ausgeführt. Für den ersten Teil des FIFA 11+ sind etwa acht Minuten geplant.
Der zweite Teil des FIFA 11+ Programms umfasst Übungen zur Kraft, Plyometrie und Gleichgewicht, die etwa zehn Minuten dauern. Diese Übungen sind in drei unterschiedlich schwierige Level unterteilt, wobei den Sportlern pro Level sechs Übungen zur Verfügung stehen. Der Fokus liegt dabei auf der Stabilität des Rumpfes, der Kräftigung der Oberschenkelmuskulatur sowie der Stabilisation der Beinachse. Für die Durchführung einiger Übungen sind Fußbälle erforderlich, und einige erfordern die Zusammenarbeit mit einem Partner oder Partnerin.
Der letzte Abschnitt besteht erneut aus Laufübungen, die jedoch eine deutlich höhere Belastung aufweisen. Diese Übungen werden von einer Seite des Spielfeldes zur anderen durchgeführt, wobei der Rückweg zur Startlinie wieder locker zurückgelaufen wird. Die Inhalte werden jeweils zweimal wiederholt und sind für etwa acht Minuten eingeplant. Die Laufübungen umfassen Sprints mit 75 bis 80 % der maximalen Geschwindigkeit, Hoch-Weit-Sprünge und Richtungswechsel mit 80 bis 90 % der maximalen Geschwindigkeit.
[1] „FIFA 11+“, DFB - Deutscher Fußball-Bund e.V. Zugegriffen: 12. März 2024. [Online]. Verfügbar unter: http://www.dfb.de/trainer/b-juniorin/artikel/fifa-11-310/
Das Training der Beinachse
Die Beinachse ist eine gedachte Linie, die vom Zentrum des Hüftgelenkes bis zum Zentrum des Sprunggelenkes verläuft. Das Kniegelenk bildet den Mittelpunkt dieser gedachten Linie. Idealerweise verläuft die Beinachse als Mittelpunkt durch das Hüft-, Knie- und Sprunggelenk, sodass die Gelenkszentren übereinander liegen. Bei der Beinachse ist zwischen der anatomischen und mechanischen Beinachse zu unterscheiden. Die anatomische Beinachse wird aus der Femurschaftachse und der Tibiaschaftachse gebildet. In der Verbindung dieser beiden Achsen entsteht der sogenannte Femurotibialwinkel. Dieser Winkel neigt physiologisch um 2° bis 8° nach innen. Die mechanische Beinachse, auch Mikulicz-Linien genannt, verläuft durch das Zentrum des Hüftkopfes und des Sprunggelenkes. Dieser Ansatz entspricht einer gedachten Linie zwischen diesen beiden Punkten. Wichtig ist zu beachten, dass bei der mechanischen Beinachse das Zentrum des Kniegelenks außen liegt und die Mikulicz-Linien innen verlaufen. Dabei liegt ein physiologischer Winkel von etwa 7° bis 9° vor. Eine physiologische Beinachse entspricht einem Gleichgewicht zwischen Belastung und Entlastung der beanspruchten Strukturen. Kräfte und Belastungen werden gleichmäßig, im entsprechenden anatomischen und biomechanischen Verhältnis, auf die Gelenke und Strukturen verteilt. Beim Gehen und Stehen erfolgt somit eine optimale Gewichtsverteilung auf Muskulatur, Sehnen-Bandapparat und Knochen. Außerdem können Kräfte innerhalb dieses Bewegungssystems ökonomisch eingesetzt und effizient übertragen werden.
Liegen die Gelenkzentren nicht auf oder an der beschriebenen Linie, spricht man von einer Abweichung von der physiologischen Beinachse. Am Beispiel des Kniegelenks wird zwischen Genu Valgum und Genu Varum unterschieden. Das Genu Valgum entspricht einer übermäßigen Abweichung der Achse nach außen, während das Genu Varum das Gegenteil darstellt und eine übermäßige Abweichung nach innen beinhaltet. Abweichungen von der physiologischen Beinachse sind nicht per se negativ zu betrachten. Geringfügige Abweichungen von der Beinachse sind nicht dramatisch, und auch kurzfristige Abweichungen können keinen Schaden verursachen. Problematisch wird es jedoch, wenn es sich um eine langfristige und bedeutende Gelenksfehlstellung handelt. In diesem Fall werden die Belastungen nicht gleichmäßig auf die Gelenke und Strukturen verteilt und die einwirkenden Kräfte können nicht optimal von Gelenk zu Gelenk übertragen werden. Bewegungen werden ineffizienter und weniger ökonomisch, was dazu führt, dass der Bewegungsapparat einen größeren Energieaufwand leisten muss. Zudem werden die Knochen, Muskeln, Sehnen und Bänder nicht entsprechend ihrer vorgesehenen Belastung beansprucht. Folglich können Überbelastungen der Strukturen auftreten, die langfristig zu Verletzungen führen können.
Es besteht ein dynamisches System zwischen dem Sprunggelenk, dem Kniegelenk und dem Hüftgelenk. Zeigt ein Teil dieses Systems eine Fehlfunktion, kann ein anderer Bereich diese Funktion teilweise übernehmen. Dafür müssen sich die anderen Teilbereiche anpassen. Die kurzfristige Übernahme von Aufgaben durch andere Strukturen kann der menschliche Körper ohne Probleme verarbeiten. Langfristig kann dieses System jedoch nicht funktionieren und führt zu Verletzungen, Fehlstellungen oder Erkrankungen. Ein Beispiel hierfür ist die Fußfehlstellung "Senkfuß", die oft mit einem Genu Valgum einhergeht. Nicht nur die Strukturen entlang einer Achse sollten sich im Gleichgewicht befinden, sondern auch andere Bereiche. Dieses empfindliche Gleichgewicht besteht auch zwischen beiden Beinen oder zwischen der oberen und unteren Körperhälfte. So geht zum Beispiel eine Beinlängendifferenz oft mit Veränderungen im Becken und der Wirbelsäule einher. Der gesamte menschliche Bewegungsapparat unterliegt einem dynamischen, wechselseitigen System.
Von grundlegender Bedeutung in jeder Sportart ist ein Training der Beinachse. Besonders im Fußball ist die physiologische Belastung der Beinachse aufgrund der hohen Beanspruchung der unteren Extremitäten wichtig. Das Training der Beinachse umfasst viele Komponenten und zahlreiche Varianten. Für das Athletiktraining bei den A-Junioren haben wir uns auf drei Hauptkomponenten fokussiert: Kraft, Gleichgewicht und Wahrnehmung. Wichtig bei der Anwendung dieser Komponenten ist eine fachspezifische Anleitung und Korrektur. Alle Übungen und Inhalte zielen darauf ab, die Aktivität der Beinmuskulatur zu fördern und eine korrekte Ausrichtung der Beinachse zu gewährleisten.
Die Kraftkomponente konzentriert sich auf die Stärkung der Beinmuskulatur. Aufgrund der Anforderungen im Fußball können sich muskuläre Dysbalancen entwickeln, die zu Verletzungen führen können. Bei der Aktivierung der Beinmuskulatur werden folgende Muskelgruppen betrachtet: Muskeln rund um das Hüftgelenk, Oberschenkelbeuger / -strecker, Abduktoren / Adduktoren, Wadenmuskulatur, Schienbeinmuskulatur und Fußmuskulatur. Das FIFA 11+ Programm bietet im zweiten Teil eine Vielzahl von fußballspezifischen Kraftübungen, die in drei verschiedene Leistungsstufen eingeteilt sind [1].
Die Komponente Gleichgewicht wird von vielen Faktoren beeinflusst. Im Athletiktraining wurde der Fokus auf das Gleichgewicht gelegt, das sich aus der Beinachse ergibt. Das Gleichgewichtstraining ähnelt dem Krafttraining, da es eine Art von Kräftigung darstellt, jedoch auf eine andere Art und Weise. Das Gleichgewicht an der unteren Extremität kann durch die sogenannte Hüftgelenks- und Sprunggelenksstrategie trainiert werden, entweder im Stehen oder im Kniestand. Das Knie dient als Zwischengelenk und hat nur einen geringen Einfluss auf das Gleichgewicht. Das Hüft- und Sprunggelenk sind multidimensionale Gelenke, während das Knie nur in einer Ebene funktioniert. Auch hier bietet das FIFA 11+ Programm Übungen an [1]. Zusätzlich können diese Übungen barfuß und/oder auf instabilen Untergründen durchgeführt werden.
Die Komponente Wahrnehmung schafft Bewusstsein für die Aktivierung der Beinmuskulatur. Im Training haben wir uns auf den Fuß und die Fußmuskulatur konzentriert. Neben dem Barfußlaufen oder dem Laufen auf verschiedenen Untergründen wie Sand, Waldboden oder Straße haben wir auch fußballspezifische Übungen durchgeführt. Die Wahrnehmung des Fußes und der Beinachse lässt sich gut mit einem Balltechniktraining kombinieren. Darüber hinaus wurde der „Kurze Fuß nach Janda“ den Spielenden und Trainern nähergebracht. Hierbei handelt es sich um eine Technik zur Aktivierung der kurzen Fußmuskulatur, einschließlich der Ansteuerung der gesamten Beinkette. Eine kurze Erläuterung dazu: Der kurze Fuß wird durch das sogenannte Fuß-Dreieck aufgebaut, bestehend aus drei Punkten. Punkt 1 ist die Ferse, Punkt 2 ist die Großzehenseite am Ballen und Punkt 3 ist die Kleinzehenseite am Ballen. Das Ziel ist es, diese drei Punkte zusammenzuziehen, ohne die Zehen einzukrallen. Hintergrund dieser Übung ist die Ansteuerung der Längs- und Quergewölbe des Fußes. Es erfordert zu Beginn Übung und Konzentration, kann jedoch bei problemloser Ausführung mit anderen Übungen im Bereich Gleichgewicht oder Kraft kombiniert werden.
[1] „FIFA 11+“, DFB - Deutscher Fußball-Bund e.V. Zugegriffen: 12. März 2024. [Online]. Verfügbar unter: http://www.dfb.de/trainer/b-juniorin/artikel/fifa-11-310/
Seniorensport
Ein Bewegungsprogramm für den Alltag
Von Mai 2022 bis August 2023 habe ich einmal pro Woche einen Seniorensportkurs in Cottbus angeboten. Der Kurs bot älteren Damen und Herren einen Treffpunkt, um gemeinsam Sport zu treiben. Im Fokus des Sportangebots lag die Bewegung in der Gruppe mit viel Freude und Spaß. Die Kursinhalte wurden gemeinsam mit den Seniorinnen und Senioren gestaltet, um ein abwechslungsreiches Programm zu schaffen.
Der Seniorensportkurs fand einmal pro Woche für circa 60 Minuten statt. Die Anzahl der Teilnehmenden schwankte jede Woche, wobei regelmäßig vier bis acht Damen und Herren den Kurs besuchten. Der Seniorensport wurde in einem Gemeinschaftsraum mit Stühlen, Tischen und einer Musikanlage durchgeführt. Aufgrund der begrenzten Größe des Raumes und der überschaubaren Anzahl an Hilfsmitteln und Sportgeräten wurden die meisten Übungen ohne weiteres Equipment durchgeführt. Alternativ habe ich persönliche Kleingeräte organisiert oder die teilnehmenden Personen haben passende Alltagshilfen von zuhause mitgebracht. Dadurch gelang es uns, mit wenig Aufwand und Utensilien abwechslungsreiche Übungsstunden zu gestalten.
Das wöchentliche Trainingsprogramm kann in drei Teile unterteilt werden. Zuerst erfolgt eine 15-minütige Erwärmung. Der Hauptteil dauert rund 30 Minuten und der Abschluss beträgt ebenfalls 15 Minuten. Hervorzuheben ist, dass sich die Seniorinnen und Senioren ihre eigenen Grenzen setzen und nicht jede Übung mitmachen müssen. Bei Problemen oder Schwierigkeiten können Alternativen gefunden werden oder die Übung wird pausiert. Zudem sind regelmäßige Trinkpausen und Ruhephasen essenziell.
Die Erwärmung beinhaltet aktive Mobilisationsübungen für den gesamten Bewegungsapparat mit Musik und dem passenden Rhythmus. In der Regel wurde im Sitz begonnen und sich im Lauf der Erwärmung in den Stand gearbeitet. Die Übungen und Spiele im Hauptteil sind sehr vielseitig und verschieden. Neben Kraft-, Ausdauer- und Gleichgewichtsübungen wird auch Geschicklichkeit, Mobilität und Koordination trainiert. Ein besonderes Augenmerk wird auf die Einfachheit der Übungen gelegt, damit alle Teilnehmenden das Programm problemlos zu Hause wiederholen können. Die meisten Übungen haben einen funktionellen Hintergrund, sodass die Alltagsaktivitäten und die Lebensqualität der Seniorinnen und Senioren erhalten und gegebenenfalls verbessert werden. Des Weiteren wird stetig zwischen den Ausgangspositionen Sitzen, Stehen und Gehen gewechselt. Zusätzlich zum körperlichen Training wird auch die Kognition berücksichtigt und beispielsweise über Rechen- oder Merkaufgaben trainiert. Zum Abschluss erfolgt stets eine Partner- oder Gruppenübung, wobei der Inhalt des Hauptteils auf eine andere Art und Weise erneut aufgegriffen wird.
Im Folgenden habe ich eine Auswahl aus dem Bewegungsangebot für die Seniorinnen und Senioren aufgelistet:
Allrounder-Hilfsmittel für die Trainingsgestaltung:
Hütchen
Bälle
Tischtenniskellen
Luftballon
Seil
Stühle
Musikanlage
Kartenspiel
Zettel und Stifte
Löffel
Besenstiel
Die besten Partnerübungen:
Eierlauf
Tischtennis ohne Platte
Stabtanz
Springseilbilder mit Füßen legen
Verschiedene Bälle zuwerfen
Luftballon-Federball
Tischtennisbälle mit Strohhalm über Hindernisse pusten
Die besten Gruppenübungen:
Hockerfußball
Tic-Tac-To mit Bewegungsaufgaben zum anderen Ende des Raumes
Ich packe meinen Koffer mit Bewegungen
Ein oder mehrere Luftballons oben halten
Stuhltanz
Handtuch-Mobilisation
Stationszirkel mit Aufgaben würfeln
Feuer-Wasser-Sturm abgewandelt
Hochschulsport BTU Cottbus
Ein Kurs für Bewegung und Spaß an der Hochschule
Im Jahr 2022 habe ich gemeinsam mit Marie Friederich den Sportkurs Run&Bike+ ins Leben gerufen und an der BTU Cottbus/Senftenberg etabliert. Von Oktober 2022 bis August 2023 haben wir gemeinsam die Kursleitung übernommen mit dem Ziel, im Hochschulsport etwas Neues zu präsentieren und eine neue Möglichkeit des Sporttreibens in einer offenen und motivierenden Atmosphäre anzubieten. Das Konzept hinter dem Angebot ist simpel: An einem der zwei Trainingstage pro Woche findet ein Outdoor-Lauftraining statt. Dabei teilen sich die Teilnehmenden die Strecke, indem eine Gruppe klassisch joggt und die andere Hälfte mit dem Fahrrad fährt. Jeder und jede kann individuell mit einem Radfahrenden wechseln, sodass ein gemeinsames Laufen für alle sportlichen Leistungsstufen ermöglicht wird. Das '+' im Namen deckt den zweiten Trainingstag ab. Hierbei sind die Interessen und Wünsche der Kursteilnehmenden gefragt. Alle Mitglieder und Mitgliederinnen konnten den Kursinhalt mitbestimmen und die Aktivitäten gemeinsam gestalten. Ziel war es, ein vielseitiges und abwechslungsreiches Ausprobieren von Sportarten zu ermöglichen. Zusätzlich haben wir einen abwechslungsreichen Ausgleich für Studierende geschaffen, die Freude an Bewegung haben.
Der Kurs wurde zweimal pro Woche für 1,5 bis 2 Stunden angeboten. Unabhängig vom Trainingstag kann das Training in drei Teile unterteilt werden. Für die Erwärmung wurden 20 bis 25 Minuten eingeplant. Der Hauptteil dauerte meist eine Stunde und der Abschluss erstreckte sich über 15 bis 20 Minuten. Die Erwärmung bestand aus einem Einlaufen, aktiven-dynamischen Mobilisationsübungen und spezifischen Aufwärmübungen, basierend auf den Aktivitäten des Hauptteils. Der Hauptteil bot ein vielseitiges und abwechslungsreiches Trainingsprogramm. Neben dem Kraft- und Ausdauertraining wurden auch das Gleichgewicht, die Geschicklichkeit und die Koordination spielerisch geübt. Hierfür habe ich eine Auswahl an Spielen zusammengestellt, die bei Run&Bike+ besonders oft durchgeführt wurden. Der Abschluss wurde zur Entspannung genutzt und beinhaltete ruhige Mobilisationsübungen, dynamische Dehnungen und Elemente aus dem Yoga.
Auswahl an Spielen:
Inselball
Riesentischtennis
Squash Ball
Schuhhockey
Bälle raus
Rollerbretter-Fange
Schwänzchen klauen
Wettrennen mit Rollbrettern
Brennball
Federball
Kettenhasche
Geschicklichkeit-Parcours
Völkerball
Merkball
Suncidal Runs
Blitzball
Zombieball
Partnerball
Feuer-Wasser-Sturm
Bewegungsgeschichte
Twins-Run
Volleyball
Hase und Jäger
Liegestützkarée in 4er Teams
Capture the Flag
Jumping Sheep
Wandsitz mit Transport
The Ring